- OpenStack besitzt strategische Relevanz: Deutsche und internationale Unternehmen setzen bei der Umstellung auf eine flexible und dynamische Infrastruktur auf OpenStack
- Handhabung, Modularität und Skalierbarkeit stehen beim aktuellen Release 16 aka Pike im Fokus
- Nach Angaben der OpenStack Foundation unterstützt OpenStack nun bereits 60 Public Cloud Availability Zonen und mehr als tausend Private Clouds
- Die Integration von Projekten aus anderen Open Source Communities schreitet stetig voran
Keine Open Source Cloud-Infrastruktur-Software konnte bis heute so viel Aufmerksamkeit und Interesse erregen wie OpenStack. Dies liegt einerseits an finanzstarken und engagierten Sponsoren und Entwicklern, als auch an der Möglichkeiten, die die Plattform bietet. Auf Basis der Technologie lassen sich die immer mehr geforderten Hybrid- und Multi-Cloud Ansätze in den IT-Strategien der Unternehmen abbilden. Dieses Unterfangen ist jedoch immer auch mit einer großen Expertise und personellem Aufwand verbunden. Kerntreiber für die Nutzung und Implementierung einer eigenen OpenStack-basierten Cloud-Infrastruktur ist neben der Nutzung unterschiedlicher Cloud-Modelle immer noch der Wunsch nach Offenheit und Kontrolle.
Freiheit und Flexibilität
Die Erfahrungen der letzten Jahre im Cloud-Betrieb haben zur Verbesserung der Infrastruktur beigetragen. In die aktuelle Version sind daher auch viele Tools und Möglichkeiten eingezogen, um Administratoren und Nutzern das Leben zu erleichtern. Ein Beispiel hierfür sind die Erweiterungen der Nova Zellen. Die Idee hinter den Zellen ist es, die Skalierung und Flexibilität zu erhöhen und Fehleranfälligkeit des Gesamtsystems zu minimieren. Weiterhin lassen sich so auch die Compute-Dienste näher zu den Daten bringen, um die Effizienz und Performance zu steigern und die Latenz zu minimieren. Innerhalb einer Federation kann man dann die gesamte Landschaft via API als eine Cloud für den Nutzer abbilden. Ebenfalls lassen sich über diesen Ansatz geteilte und private Zellen einrichten, um bestimmten Anforderungen oder Regularien nachzukommen. Die Zellen werden dazu in einer Baumstruktur organisiert und entsprechend verteilt eingesetzt. Auf der obersten Ebene befindet sich der API Dienst, der Anfragen entgegennimmt und weiterverteilt. In den Kinderzellen laufen dann die eigentlichen Compute-Dienste. Diese Architektur hat den Vorteil, dass man unterschiedliche Zellen für bestimmte Dienste einrichten kann und bei einem Ausfall oder einem Angriff die einzelnen Zellen vom Rest der Infrastruktur trennen kann. Mit der neuen Version der Zellen Architektur sind nun viele Probleme gelöst worden.
Quelle: OpenStack
Die bekanntesten Beispiele für die intensive Nutzung von Multi-Zellen Implementierung sind das CERN und Rackspace. Beide haben tausende von virtuellen Maschinen über geographisch unterschiedlichen Regionen in Zellstrukturen organisiert.
Cloud Native Computing Foundation hinterlässt spuren
Trotz vieler Entwickler, Bemühungen und auch dem Potential hat OpenStack es nicht gewagt sich über die Eigenschaften einer Infrastrukturplattform hinaus zu entwickeln. Der Glanz eines vollständigen und offene Cloud Stack lugt zwar hier und dort immer mal wieder durch, dennoch fokussiert sich die Gemeinschaft auf die Verstärkung durch andere Open Source Communities und Technologiepartner. Die schnelle und einflussreiche Entwicklung der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) und die Förderung der einzelnen Projekte innerhalb des Ökosystems haben so wohl auch zu dem Einzug von etcd in die Plattform gesorgt. Etcd bietet als Key-Value-Store eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. So können Entwickler es nutzen, um beispielsweise Service Discovery, Scheduling, Load Balancing und auch verteilte Locks zu implementieren. Genau für den letzten Einsatzzweck kommt nun auch etcd bei OpenStack zum Einsatz. Die Version drei ist in der ersten Integrationsstufe nun bereits enthalten. Ebenso gab es ein Update bei Python hin zur Version 3.5. Denn die bisherige Version wird demnächst nicht mehr weiter gepflegt werden. Das OpenStack sich gerade in Hinblick auf die eigene Weiterentwicklung an der CNCF orientiert, ist sicherlich ein guter und richtiger Schritt, denn viele Unternehmen orientieren sich aktuell bei der Ausgestaltung der eigenen IT-Strategie ebenso an den Projekten. Die Unterstützung rund um Kubernetes und Container für die OpenStack Plattform war somit ein wichtiger Schritt aber zum Glück nicht das Ende der Reise.
Nitty Gritty.
OpenStack ist zwar in der neuen Version einfacher und wesentlich flexibler geworden, dennoch bleibt es aufwändig und ressourcenintensiv eine eigene Private Cloud-Infrastruktur zu betreiben. Wer als Entscheider oder Entscheiderin dennoch einen guten Plan im digitalen Transformationsprozess für die Notwendigkeit einer eigenen flexiblen Infrastruktur hat und ebenfalls die Ressourcen mit dem entsprechenden Know-how zur Verfügung stellen kann , der kann weiterhin sehr gut auf OpenStack bauen und die Hybrid-Cloud Szenarien entsprechend abbilden. Für Unternehmen die weniger stark auf die eigenen Kompetenz setzen oder lieber bei einem proprietären Stack bleiben, lohnt sich vielleicht eher ein Blick auf Angebote von Microsoft oder Oracle. Hier bekommt man zwar aktuell noch wesentlich weniger als bei einer OpenStack Installation, dennoch einige Cloud Features im eigenen Rechenzentrum ohne viel Eigenleistung.