Expert Views

Published on Aug 24, 2018

Low Code Development Plattformen: Unterstützung auf ganzer Linie

  • Schnell, effizient und günstig – Low Code Programmierung hat viele Features und Funktionen, die Entwicklungsprozesse und Projektabläufe neu definieren.
  • Eine Vielzahl von Anbietern hat sich dem Trendthema Low Code bereits angenommen und bietet ein vielseitiges Lösungsangebot.
  • Die Research-Phase des Crisp Vendor Universe “Workplace & Mobility” hat begonnen und wird in den nächsten Monaten die relevanten Anbieter von (Mobile) Low Code Development Plattformen untersuchen.

Die Nachfrage nach digitalen Anwendungen und Lösungen nimmt rapide zu. Gerade mobile Anwendungen werden immer beliebter und sind im Unternehmenskontext nicht mehr wegzudenken. Verschiedenste interne IT-Systeme können angebunden und interne Prozesse sowohl für Mitarbeiter, als auch für Partner und Kunden mobil nutzbar gemacht werden. Am Entwicklungsprozess der digitalen Anwendungen und Lösungen sind längst nicht mehr nur Softwareentwickler beteiligt, sondern die eigenen Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen mit unterschiedlichem fachlichen Hintergrund. Low Code Development Plattformen bieten eine visuelle Entwicklungsumgebung mit eigenen Workflows und implementierten Logiken und ermöglichen durch den weitestgehenden Verzicht von nativem Code, dass auch Nicht-Entwickler, sogenannte Citizen Developer, an der Umsetzung mobiler Anwendungen beteiligt sein können.

In der traditionellen Softwareentwicklung hat u.a. die Beteiligung von Nicht-Entwicklern (wie beispielsweise UX-Designern, Requirements Engineers oder Usability-Testern), eher zu einem immer komplexer werdenden Softwareentwicklungsprozess geführt, der sowohl den Rahmen für Kosten als auch den Zeitplan für viele Projekte sprengen konnte. Daher werden hierbei heute oftmals Merkmale und Konzepte aus agilen und sequentiellen SDLCs miteinander kombiniert. Dennoch sind herkömmliche Entwicklungszyklen weitreichend komplex und können Monate dauern.

Software Development Life Cycle im Kontext von Low Code Development

Im Vergleich dazu ermöglichen moderne Low Code Development Plattformen die Bereitstellung von Anwendungen in wenigen Wochen oder Tagen. Die Low Code Programmierung basiert auf GUIs und ermöglicht es den Benutzern sich weniger Gedanken um Programmiertechniken oder den Code (z.B. Syntax) sondern vielmehr um die optische Gestaltung und Funktionalität der Anwendung zu machen. Dadurch wird weniger Zeit für beispielsweise Unit-Tests oder die Implementierung benötigt. Low Code Development Plattformen unterstützen die Entwicklung betriebsfertiger Anwendungen, besitzen also Features, die über die bloße Entwicklung hinausgeht, sondern optimieren die Anwendung während des gesamten Softwareentwicklungszyklus.

Zu den Basis-Funktionen einer Low Code Plattform, die den Benutzern die Entwicklung erleichtern, gehören insbesondere die visuelle Modellierung, z.B. mit Hilfe von Operatoren und Funktionen oder Drag & Drop-Interfaces sowie die deklarative Programmierung, bei der der Nutzer lediglich angeben muss, was er erhalten oder erreichen möchte, nicht aber die einzelnen Schritte zum Ziel. Die Einzelschritte samt Funktionen und Logiken werden hingegen über die Low Code Plattform implementiert. Neben den grundlegenden Funktionen, die eine (mobile) Low Code Plattform bieten sollte, zeichnen sich Plattform-Anbieter mit einer hohen Portfolio-Attraktivität darin aus, dass sie beispielsweise Tests ermöglichen, Fehler erkennen und beseitigen, problemlos skalieren und eine sichere Applikation bereitstellen. Entsprechend sind Low Code Development Plattformen nicht bloß für die reine Erstellung einer App zuständig, sondern bieten als Basis-Plattform einen dynamischen und flexiblen Full App Lifecycle Support über die gesamte Lebenszeit.

Design: Die Integration der Mitarbeiter ermöglicht eine benutzer- und funktionsorientierte Gestaltung der Anwendung. Dabei steht der Nutzungskontext im Vordergrund, der gezielt auf die organisatorischen Anforderungen und die Belange der Mitarbeiter, Fachbereich bzw. zukünftigen User aufbaut.

Built: Beim Low Code Ansatz wird eine Entwicklungsumgebungen bereitgestellt, die visuell, logisch und ohne Entwicklerkenntnisse genutzt werden kann. Feste, bereits funktionierende Fragmente oder Bausteine werden verwendet, um schnell eine Funktion oder einen Prozess abzubilden. Dabei können die festgelegten Ziele und Rahmen flexibel angepasst werden, ohne den Quellcode ändern zu müssen.

Test: Die erzielten Ergebnisse können als Minimal Viable Product (MVP), quasi als erster Prototyp, direkt getestet und bewertet werden. So kann in einem sehr frühen Stadium geprüft werden ob die Anwendung den Anforderungen entspricht oder nicht. Low Code Plattformen verfügen dazu über eigene Testing-Features.

Deploy: Wenn Entwicklung abgeschlossen und das Testing beendet wurde, kann die Anwendungen sofort auf allen gewünschten Geräten und Betriebssystemen, sprich plattformübergreifend, bereitgestellt werden.

Optimize: Mit Low Code Development Plattformen werden auch Wartung und Instandhaltung der Anwendungen zentral verwaltet und teilweise automatisiert. Die Lösungen können im DevOps-Modus neue Updates für die Apps bereitstellen und teilweise sogar das Nutzerverhalten überwachen.


Mit den umfangreichen Features und Funktionen stellen Low Code Plattformen eine günstige Alternative und Erweiterung für ausgewählte Use Cases (z.B. Workflow Prozesse, Business Apps) dar. Hier tun sich neben den bekannten Use Cases insbesondere diejenigen auf, die von Fachbereichen und Mitarbeitern selbst getrieben werden.

Die (Teil-)Ergebnisse, die mit der Entwicklung auf einer Low Code Plattform erzielt werden, können rasch getestet und bewertet werden, was nicht nur den gesamten Entwicklungsprozess beschleunigt, sondern auch die Abstimmungszeit und eine weniger komplexe Umsetzung. Die Projekte werden nicht nur bei der initialen Erstellung, sondern vor allem bei der stetigen Optimierung der Lösung günstiger und effektiver, weil auf teure externe Entwicklungsdienstleister verzichtet werden kann. Dennoch sind Low Code Plattformen in der Regel so konzipiert, dass sie nahtlos mit traditionellen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen zusammenarbeiten.

Low Code Development Plattformen im Vergleich

Der Low Code Ansatz hat sich in den letzten Jahren auch hierzulande zunehmend etabliert. Seitdem haben sich einige Anbieter dem Trendthema angenommen und in ihr Portfolio aufgenommen, sodass eine breite Auswahl an Low Code Development Plattformen mit diversen Angeboten existiert.

Um Unternehmen, die eine Entwicklung auf einer Low Code Development Plattform in Betracht ziehen, bei der Identifikation und Auswahl eines geeigneten Technologieanbieters zu unterstützen, führt Crisp Research im Rahmen des dritten Crisp Vendor Universe „Workplace & Mobility“ aktuell einen unabhängigen Anbietervergleich durch. Der Fokus innerhalb des Anbietervergleichs liegt im Segment Low Code Development Plattform maßgeblich auf der mobilen Anwendungsentwicklung.

Der gleichnamige Report wird im November erscheinen und soll IT- und Digitalisierungsentscheidern, Unternehmensstrategen sowie IT-Einkäufern den notwendigen Marktüberblick der aktuellen Anbieterlandschaft für Low Code Development Plattformen liefern.

Einen Überblick zu unseren bereits durchgeführten Research-Missionen und Anbietervergleichen finden Sie hier.