- Der Stellenwert von Daten in Unternehmen verschiebt sich zunehmend von einer Betrachtung von Daten als reine Kostenfaktoren, die Probleme des Datenschutzes mit sich bringen hin zur Betrachtung von Daten als Vermögenswert, wichtiger Wettbewerbsvorteil und strategisches Asset.
- Digitale Geschäftsmodelle, IoT und Digital Marketing sind die Hauptfaktoren für ein immenses Datenwachstum, das auf Seiten der Unternehmen eine Anpassung der Storage-Strategie mit sich bringt.
- Obwohl ein Großteil der Daten in den eigenen vier Wänden gespeichert wird (44 Prozent) werden hybride Storage-Konzepte in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
- Unternehmen haben die Bedeutung von Storage-Innovationen erkannt und erhöhen zukünftig hierfür den Budget-Anteil um drei Prozent, wobei überwiegend in neue Technologien wie All-Flash, Hyper Converged Storage und Object Storage investiert wird.
Die Digitale Transformation ist in den Unternehmen mittlerweile wirklich angekommen und 62 Prozent der deutschen Unternehmen befinden sich bereits in der Umsetzungsphase. Doch digitale Geschäftsmodelle, IoT, AI und Machine Learning erzeugen auch ein großes Datenaufkommen. Um dies direkt als Chance zu nutzen, steigt die Erwartung an den Umsatz mit datenbasierten Geschäftsmodellen ebenfalls rasant an, was die Anpassung der digitalen Infrastruktur an diese neuen Gegebenheiten für Unternehmen zu einem essentiellen Erfolgsfaktor werden lässt. Dies stellt Unternehmen jedoch vor neue Herausforderungen diese Daten sicher zu speichern und lässt der Storage-Strategie eine immer größere Bedeutung zukommen. Die kürzlich erschienene Studie von Crisp Research in Kooperation mit Fujitsu fungiert als Entscheidungshilfe für Unternehmen bezüglich einer geeigneten Storage-Strategie und liefert konkrete Handlungsempfehlungen für die Ausarbeitung, damit Unternehmen ihre digitale Infrastruktur an das erhöhte Datenaufkommen anpassen können.
Stellenwert von Daten im digitalen Zeitalter
Doch bevor eine geeignete Storage-Strategie für ein Unternehmen gefunden werden kann, gilt es zunächst den Stellenwert von Daten im Unternehmen zu evaluieren. Die Studienergebnisse haben gezeigt, dass der Stellenwert von Daten in den Unternehmen sehr heterogen verteilt ist.
So nehmen ⅔ der Unternehmen die Daten derzeit eher als Herausforderung in Bezug auf die Speicherkapazitäten und den Datenschutz wahr bzw. sehen in einem erhöhten Datenaufkommen einen Kostenfaktor. Auf der anderen Seite ist den Unternehmen aber bewusst, dass Daten im digitalen Zeitalter einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bringen können (18 Prozent) bzw. einen Vermögenswert darstellen, der maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftserfolg hat (13 Prozent). Knapp 1/10 der befragten Unternehmen sieht in Daten ein strategisches Asset für die Zukunft, welche wichtige Innovationen erst ermöglichen und somit die Grundlage für den Geschäftserfolg darstellen.
Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich gezeigt, dass Daten auch aufgrund der neuen und effizienteren Storage-Technologien immer seltener als reiner Kostenfaktor wahrgenommen werden, sondern die Chancen immer weiter in den Vordergrund rücken. Ein deutlicher Unterschied bzgl. des Stellenwertes von Daten besteht zudem zwischen IT-Entscheidern und Business-Entscheidern, wobei letztere Daten wesentlich seltener als maßgeblichen Kostenfaktor ansehen, da sie sich im Gegensatz zu IT-Entscheidern weniger mit den operativen und technischen Herausforderungen auseinandersetzen müssen.
Handlungsempfehlungen für die Storage-Strategie 2020
Befragt man Unternehmen nach der Ausgestaltung ihrer Storage-Strategie gab mit 44 Prozent ein Großteil an, dass sie langfristig verfolgen ihre IT-/Storage Infrastrukturen in den eigenen vier Wänden zu speichern und zu managen. Einerseits ist dies angesichts des Cloud Booms überraschend, andererseits gaben 54 Prozent der Unternehmen an, dass die Datenhoheit und Kontrolle über die Daten das wichtigste Gestaltungskriterium für die zukünftige Storage-Strategie ist. Insbesondere in Bezug auf unternehmenskritische Daten befürchten viele Unternehmen, die Kontrolle über ihre Daten zu verlieren, sodass sie diese sicherheitshalber lieber im eigenen Rechenzentrum speichern möchten.
Auf der anderen Seite setzen mit 42 Prozent fast genauso viele Unternehmen auf eine Cloud First-Strategie. Dies verdeutlicht anschaulich den Zwiespalt, in dem sich viele Unternehmen befinden: Auf der einen Seite bestehen Ängste die Datenhoheit über unternehmenskritische Daten zu verlieren, andererseits ist es für Unternehmen einfacher die Speicherung der Unternehmensdaten an einen externen Cloud Provider auszulagern. Bislang gaben nur 14 Prozent der Unternehmen an, eine Hybrid-Storage-Strategie zu verfolgen. Allerdings wird dieser Anteil in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, da es für Unternehmen bei einem erhöhten Datenaufkommen immer erfolgsentscheidender wird, dass je nach Sensibilität der Daten genau unterschieden wird, welche Daten intern oder extern gespeichert werden können.
Demnach ist es entscheidend, die Storage-Strategie an die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen. Denn je nach Datenaufkommen, Datentypen und Kritikalität der Daten sollte die Storage-Strategie an die unternehmensspezifischen Anforderungen angepasst werden. Für die Ausgestaltung einer geeigneten Storage-Strategie ist es für Unternehmen unbedingt zu empfehlen, sich einen Partner an die Seite zu holen. Auf welche Partner Unternehmen hierbei setzen, wurde ebenfalls im Rahmen der Studie evaluiert. Hierbei ergibt sich ein relativ heterogenes Bild, da Unternehmen je nach Anforderungen, Arbeitsschwerpunkten und vergangenen Erfahrungswerten Systemhäuser, IT-Berater, Cloud Provider, Hardware Provider oder Managed Service Provider Partner der Wahl sind.
Innovationen & Trends
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von digitalen Geschäftsmodellen und dem einhergehenden erhöhten Datenaufkommen ist eine auf diese Anforderungen angepasste und zukunftsorientierte Storage-Strategie erfolgsentscheidend. Auch Unternehmen haben die Wichtigkeit erkannt und sind daher bereit den Budgetanteil für Storage-Innovationen in Zukunft noch auszubauen. Hier gehen insbesondere die All-Flash-Arrays, Hyper Converged Storage und Object Storage als neue Technologien, in die zukünftig verstärkt investiert wird, voran. Aber auch Themen wie Data Protection, Hybrid Storage und Cloud Storage wachsen in ihrer Bedeutung und geben den Entscheidern zusätzliche Optionen, ihre Storage-Strategie optimal auf die Geschäfts-, Digitalisierungs- und IT-Ziele anzupassen.
Weitere empirische Insights über die Storage-Strategien der Zukunft finden sie in unserer kürzlich erschienen Studie “Digital Infrastructure Innovation – Storage-Strategien für das Rechenzentrum der Zukunft”, die wir in Kooperation mit Fujitsu durchgeführt haben.