Die Bring your own Device (BYOD) Bewegung sorgt bei IT-Verantwortlichen, IT-Administratoren und IT-Security-Verantwortlichen ebenso für Sorgenfalten auf der Stirn wie die Nutzung unautorisierter Cloud Services. Dropbox, Amazon Web Services und Google Drive beziehungsweise Google Docs, um nur ein paar zu nennen. Zu hoch sind die Sicherheitsbedenken und das Risiko, dass Daten aus dem Unternehmen verschwinden. Das dies jedoch auch ohne die Cloud ohne weiteres möglich ist steht hier.
81 Prozent der Unternehmen haben klare Regelungen für die Cloud-Nutzung
Eine Symantec-Umfrage mit dem Namen “The Myth of Keeping Critical Business Information Out of Clouds” zeigt nun die große Kluft zwischen den Anwender und IT-Administratoren, wenn es darum geht Cloud Anwendungen zu nutzen. Die Umfrage unter 165 IT-Managern und Mitarbeitern ergab, dass 76 Prozent der Unternehmen die Regelungen hinsichtlich der Cloud-Nutzung überwachen. Dabei verfügen sogar 81 Prozent über klare Regelungen und Konsequenzen, wenn diese Regeln missachtet werden.
Dahingegen sind sich 55 Prozent der End-Anwender gar nicht darüber im Klaren, das solche Arten von Regelungen existieren und 49 Prozent der Anwender sagen, dass sie nicht über Konsequenzen wegen Missachtung der Regelungen informiert sind.
Technischer Overkill vs. Mangelhaftes Verständnis
Ein Problem besteht darin, dass IT-Administratoren verstehen, wo sich die Schwachstellen befinden, wenn es Kollegen erlaubt wird, Cloud Services nach eigenem Bedarf zu nutzen. Dazu stehen ihnen mittlerweile eine Vielzahl von Lösungen für die Überwachung und dem Aussperren von Dropbox & Co. zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Private Cloud Anbieter damit begonnen haben, ihre Lösungen um Management und Zugriffskontrollen für die Public Cloud zu erweitern.
Auf der anderen Seite stehen die Anwender, die nicht verstehen, welchen Sicherheitsrisiken sie ausgesetzt sind und der Rest ignoriert sie aus Bequemlichkeit. Die Folge sind schlecht gewählte Passwörter und/ oder der Besuch von bösen Webseiten, auf denen sich Malware usw. befinden. Hat der Mitarbeiter nun kundenrelevante Daten in seiner Dropbox gespeichert und wird diese, z.B. auf Grund eines schlechten Passworts, gehackt, hat sein Arbeitgeber definitiv ein Problem!
Nicht alle Anwender trifft dieselbe Schuld. Wo die einen die Sicherheitsregeln bewusst vernachlässigen, ist die Mehrzahl nicht über Sicherheitsrisiken informiert. Es ist also die Aufgabe der IT-Abteilung diese Sicherheitslöcher zu stopfen und vor allem für Aufklärungsarbeit bei den Mitarbeitern zu sorgen und das Verständnis dafür zu gewinnen. Nur Regeln aufstellen reicht nicht aus, wenn der Mitarbeiter nicht weiß, wofür diese nützlich sind beziehungsweise das es überhaupt welche gibt.
Weitere Ergebnisse der Umfrage
- 69 Prozent der Mitarbeiter geben zu gegen Unternehmensrichtlinien zu verstoßen und nutzen Cloud-basierte E-Mail und Kommunikationslösungen. Hingegen sagen 88 Prozent IT-Administratoren, dass Mitarbeiter die Richtlinien verletzen.
- 59 Prozent der Mitarbeiter nutzen Cloud-basierte Storage- und File-Sharing-Lösungen. IT-Administratoren beziffern diesen Anteil auf 87 Prozent.
- 63 Prozent der Admins sagen, sie verfügen über Regeln in Bezug auf E-Mail und Kommunikationslösungen. Dagegen sagen nur 50 Prozent der Mitarbeiter, dass sie darüber Kenntnis haben.
- 74 Prozent der Administratoren haben Regeln für den Umgang mit File-Sharing-Lösungen eingeführt. Von diesen Regelungen wissen gerade einmal 42 Prozent der Mitarbeiter.
- 77 Prozent der Admins haben Regelungen für Cloud-basierte Storage-, Backup- und Produktivitätslösungen sowie Apps für das Kontaktmanagement implementiert. Gerade einmal 49 Prozent der Mitarbeiter kennen die Regeln für die Nutzung von Cloud Storage Lösungen, 59 Prozent sind über die Nutzung der Produktivitätslösungen informiert und 48 Prozent wissen, wie sie sich mit einer App für das Kontaktmanagement verhalten sollen.
- 60 Prozent der IT-Mitarbeiter halten die Vorteile und Risiken von Cloud Storage- und Backuplösungen für gleichwertig. Dieselbe Prozentzahl ergibt sich für das Vorteil-/Risikoverhältnis für Cloud-basierte Storage-, Backup- und Produktivitätslösungen sowie Apps für das Kontaktmanagement.
- Bei File-Sharing-Lösungen sieht es ein wenig anders aus. Hier bewerten 50 Prozent der IT-Mitarbeiter die Vorteile und Risiken als gleich. 53 Prozent ergeben sich für das Vorteil-/Risikoverhältnis von Cloud-basierte E-Mail und Kommunikationslösungen.
- Hingegen sagen 49 Prozent der Mitarbeiter, dass die Vorteile von Cloud-basierte E-Mail und Kommunikationslösungen die Risiken überwiegen. 38 Prozent äußerten sich so ebenfalls bei File-Sharing-Lösungen.
- Nur 30 Prozent der Mitarbeiter sehen in Cloud-basierten Storage-, Backup- und Produktivitätslösungen sowie Apps für das Kontaktmanagement mehr Vorteile als Risiken.
Ausgehend davon, dass IT-Administratoren sich tatsächlich um Regelungen bemühen, stellt sich die Frage, wozu es diese und Konsequenzen bei einem Vergehen gibt, wenn sie flächendeckend nicht bekannt sind.
Wie wäre es mit Kommunikation!
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