Expert Views

Published on Jul 12, 2018

Chancen und Empfehlungen für eine erfolgreiche Migration von SAP-Workloads in die Public Cloud

  • Die Chancen einer Migration der SAP-Landschaft in die Public Cloud sehen Unternehmen vor allem in der schnelleren Umsetzung der digitalen Transformation (38 Prozent) und Innovationsgeschwindigkeit (41 Prozent) sowie der globalen Verfügbarkeit (40 Prozent)
  • Die richtige Wahl der Cloud-Plattform ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Migration und aufgrund besserer Integrationsmöglichkeiten sind hier SAP und Microsoft noch vor den Cloud-Giganten AWS und Google die Partner der Wahl
  • Aufgrund fehlender Cloud Skills beauftragen über die Hälfte (51 Prozent) der Unternehmen einen Managed Cloud Service Provider, um eine reibungslose Migration unternehmenskritischer Workloads und den Betrieb der SAP-Systeme zu garantieren

Die Nutzung von Public Cloud Plattformen ist in den letzten Jahren rasant gestiegen und lediglich für 12 Prozent der Unternehmen spielt die Public Cloud derzeit und zukünftig keine Rolle. Ein Drittel befindet sich derzeit noch in der Evaluierungsphase, wohingegen über die Hälfte der Unternehmen die Public Cloud bereits aktiv nutzt, sodass zukünftig die Bereitschaft steigt auch immer mehr unternehmenskritische Workloads (ERP) in die Public Cloud zu verlagern. Crisp Research geht davon aus, dass unter den Public Cloud Workloads insbesondere der Anteil von Enterprise Applications von 4 Prozent in 2015 auf 17 Prozent in 2020 ansteigen wird. Vor diesem Hintergrund kommt SAP als Marktführer von Enterprise Applications eine besondere Bedeutung zu, weshalb Crisp das Thema SAP-Betrieb in der Public Cloud zusammen mit All for One Steeb in einer Studie näher untersucht hat.

Dieser Analyst View soll als Leitfaden fungieren und Unternehmen aufzeigen, wie die Cloud-Migration ihrer SAP-Systeme am besten gelingen kann. Demnach werden neben den Chancen vor allem die Herausforderungen thematisiert und Handlungsempfehlungen für die Wahl eines Partnernetzwerkes gegeben, mit dessen Unterstützung die Migration und der Betrieb erfolgreich realisiert werden kann.

Chancen der Migration von SAP-Anwendungen in die Public Cloud

Der Betrieb von SAP-Anwendungen in der Public Cloud geht mit einem erheblichen Effizienz-Potenzial durch Kosteneinsparungen und eine globale Verfügbarkeit einher und ebnet aufgrund einer höheren Agilität den Weg für Innovationen.

Aber auch die schnellere Umsetzung der digitalen Transformation sehen 38 Prozent der Unternehmen als eine der wichtigsten Chancen einer SAP-Migration in die Public Cloud an. Dadurch dass SAP eine so große Vormachtstellung im Bereich der Enterprise Applications innehat, kann eine Migration der bestehenden ERP-Prozesse in die Public Cloud enorme Auswirkungen auf die Transformationsgeschwindigkeit eines Unternehmens haben.

Empfehlungen für eine erfolgreiche Migration der SAP-Landschaft in die Public Cloud

Zunächst einmal muss allerdings das richtige Vorgehen genau überlegt werden, um die oben genannten Chancen für das eigene Unternehmen auch nutzen zu können. Damit eine Migration der SAP-Landschaft in die Public Cloud erfolgreich verläuft, sollten die drei folgenden Aspekte unbedingt genau eruiert werden:

Evaluierung der Risiken

Trotz der zahlreichen Chancen einer Migration der SAP-Landschaft in die Public Cloud sehen sich die Verantwortlichen noch mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, für die in nächster Zeit passende Lösungskonzepte entwickelt werden müssen.

Zunächst einmal müssen Unternehmen evaluieren, mit welchen Kosten sie im Falle eines Managed Hosting / Outsourcing im Vergleich zum Eigenbetrieb rechnen müssen. Ein Drittel gab zudem an, dass ihr Unternehmen nicht über das notwendige Know-How im Public Cloud-Bereich verfügt und sich zudem auch mit der hohen Komplexität der Cloud-Plattformen konfrontiert sieht, weshalb das Hinzuziehen eines Managed Public Cloud Providers in einem solchen Fall unerlässlich ist.

Auf der anderen Seite besteht bei einigen Unternehmen noch ein Information Gap, was die SAP-Lizenzmodelle in der Public Cloud anbelangt oder welche Security und Compliance von SAP-Daten vorliegt. Dies gilt es zunächst in Eigenregie oder mit Hilfe eines Beratungsdienstes zu eliminieren, um die Cloud-Migration bestmöglich zu unterstützen.

Zudem gehen derzeit noch 30 Prozent der Unternehmen davon aus, dass einzelne SAP-Workloads für den Betrieb in der Public Cloud nicht geeignet sind. Vor dem Hintergrund, welches Potential sich jedoch in der Migration von SAP Use Cases in die Public Cloud verbirgt, kann mit Hilfe eines Dienstleisters evaluiert werden, welche SAP Use Cases in welcher zeitlichen Abfolge priorisiert werden sollten und dies in einer Roadmap festgehalten werden. Für viele Unternehmen liegt der Fokus zunächst auf den Entwicklungs- und Testsystemen, wohingegen dem Back-Up und der Archivierung zunächst weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Unternehmen sollten zunächst ihre eigene Ausgangslage analysieren, welche der oben genannten Herausforderungen und Risiken tatsächlich auf das eigene Unternehmen zutreffen. In den seltensten Fällen wird sich eine Cloud-Migration zukünftig nicht lohnen, sodass sich für viele Unternehmen nicht die Frage ob, sondern wie die Migration am besten gelingen kann, stellt. Nachdem die eigenen Bedürfnisse und Risiken genau evaluiert wurden, ist es wichtig, den für das eigene Unternehmen am besten geeignetsten Cloud Provider zu ermitteln. Sollte die Analyse gezeigt haben, dass die eigenen Cloud Skills nicht ausreichen und das Unternehmen mit der Komplexität der IaaS- und PaaS-Angebote überfordert ist, sollte zudem ein Managed Cloud Service Provider hinzugezogen werden.

Richtige Wahl des Cloud Provider

Viele Verantwortliche sehen außerdem die hohe Komplexität der IaaS- und PaaS-Plattformen als eine erhebliche Herausforderung an. Die große Anzahl an Anbietern und die Vielseitigkeit sowie Komplexität der IaaS- und PaaS-Dienste macht es den Entscheidern nicht leicht sich einen Überblick zu verschaffen. Neben den inhaltlichen Überlegungen zu den unterschiedlichen Feature Sets und Use Cases spielen zudem das Preis-Leistungs-Verhältnis und die unterschiedlichen regionalen Verfügbarkeiten eine wichtige Rolle.

Wohingegen bei SAP-unabhängigen Workloads oftmals AWS oder Google die Nase vorn haben, haben die Studienergebnisse gezeigt, dass die SAP Cloud-Plattform ganz klar die favorisierte Plattform im Kontext des SAP-Betriebs ist. Dies hängt natürlich vor allem damit zusammen, dass diese speziell für SAP-Lösungen konzipiert wurde und somit eine fast nahtlose Integration von on-premise in die Cloud ermöglicht. An zweiter Stelle steht, mit einem erheblichen Vorsprung gegenüber den restlichen Cloud Providern, die Microsoft Azure Cloud-Plattform.

Unternehmen müssen sich daher im Vorfeld im Klaren darüber sein, welche Anforderungen ihr Cloud Provider erfüllen sollte. Fällt die Wahl nicht auf SAP als Cloud Provider, ist 45 Prozent der Unternehmen jedoch eine strategische Partnerschaft zu SAP besonders wichtig, damit sichergestellt werden kann, dass die Integrationsmöglichkeiten der SAP-Anwendungen reibungslos funktionieren. Darüber hinaus ist Unternehmen ein umfangreiches SAP-Support-Angebot wichtig, um fehlendes Know-how zu überbrücken und eine Ausfallsicherheit zu gewährleisten.

Wahl des Dienstleistungspartners

Die richtige Wahl des Dienstleistungspartners ist ein entscheidender Aspekt für den Erfolg der Migration von SAP-Anwendungen in die Public Cloud. Da viele Unternehmen die Migration ihrer SAP-Landschaft in die Public Cloud derzeit noch als große Herausforderung ansehen, wird empfohlen, sich eine kompetente Beratung in Form eines Managed Service Providers an die Seite zu holen. Zusammen mit dem Cloud Plattform-Anbieter kann somit ein Rundumservice für die Unternehmen gewährleistet werden, der für den einwandfreien Betrieb der SAP-Workloads die Verantwortung übernimmt. Neben den Cloud Skills spielt bei der Wahl des Dienstleistungspartners natürlich auch die langjährige SAP-Erfahrung eine essentielle Rolle, sodass die richtige Kombination beider Kompetenzbereiche eine bestmögliche Unterstützung gewährleistet.

Migration von SAP-Workloads in die Public Cloud steht ganz oben auf der IT-Agenda

Die in Kooperation mit All for One Steeb durchgeführte Studie zeigt deutlich, dass die Migration von SAP-Workloads in die Public Cloud derzeit ein omnipräsentes Thema auf der IT-Agenda der meisten Unternehmen ist. Bis 2020 gehen gut ein Drittel aller CIOs und SAP-Verantwortlichen davon aus, dass mehr als die Hälfte aller SAP-Workloads in die Public Cloud verlagert werden. Umso wichtiger ist es daher für Unternehmen sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und, falls nicht bereits geschehen, zusammen mit geeigneten Beratungspartnern die Migration in Angriff zu nehmen!